Annika K.
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Wer es toll findet, dass der Trainer den Hund binnen 1 Minute ,,gehorsam“ bekommt, in dem er derart an der Leine ruckt, dass der Hund durch die Luft fliegt und danach zwar zitternd und röchelnd, aber immerhin „brav“ neben dem Trainer sitzt, welcher sich dann richtig geil findet, weil er den Hund so schnell *dominiert*, der ist hier genau richtig.
Für alle anderen anderen empfehle ich eine Hundeschule mit zeitgemäßeren Erziehungsmethoden. Hier werden altertümliche „Ich Chef, du Mix!“ Methoden angewandt, wenn nötig auch mit Gewalt.
Vorab: Ich habe einen Zwergspitz, aber bin trotzdem keine Tussi die ihren Hund nicht erziehen kann weil er ja so süß ist. Wir sind in eine andere Hundeschule gegangen, die wesentlich liebevoller mit dem Hund umgeht und haben es dort geschafft, das mein Pomeranian mit mir freudig und erfolgreich die Begleithundeprüfung bestanden hat. Soviel dazu.
Mit meinem Bericht hoffe ich, andere warnen zu können, die sich auf die positiven Rezessionen verlassen oder sich von Herr Deubler so sehr einschüchtern lassen, dass sie überzeugt sind, das müsse alles so sein wie er sagt und macht, auch wenn ihr Bauchgefühl was ganz anderes sagt.
Ich war hier nur einmal zu einem Probetermin (o-Ton am Telefon ,,Mal schauen, ob der Hund sich als würdig erweist, in mein Training zu kommen“). Menschlich ist mir der Herr ganz, ganz unangenehm aufgestoßen, er war sowohl verbal als auch körperlich immer wieder sehr übergriffig.
Er kroch mir permanent mit einem starren Blick ins Gesicht, als wollte er mich einschüchtern, und als ich Körpersprachlich durch rückwärtsgehen signalisiert habe, dass mir der Abstand zu nah ist, ging er einfach ständig weiter mit und hat mich auch mehrmals berührt.
Er möchte wohl nicht nur die Hunde, sondern auch die Menschen dominieren und fühlt sich dabei wie der geilste Alpha-Kevin. Stellt in einem aggressiven Ton persönliche Fragen, die ihn 1. nichts angehen und 2. nichts zur Sache tun. („Wer ist bei Ihnen zu Hause der Chef? Sie oder ihr Mann? Was arbeitet ihr Mann überhaupt? Glauben Sie mir, wenn sie mit meinem Kurs fertig sind, haben Sie die Leine in ihrer Ehe ganz fest in der Hand hehehe!“). Wenn er so auch zuhause ist, tut mir die Frau sehr leid. Ich persönlich bin eher für eine gleichberechtigte Beziehung auf Augenhöhe, als das ich der Chef über meinen Partner bin.
Man wird behandelt wie ein kleines Kind, darf nicht zu Wort kommen und hat eh keine Ahnung. Als erstes wurde ich geschumpfen, warum der Hund ein Geschirr trägt (,,Ein Geschirr braucht nur Huskies, weil die einen Schlitten ziehen und sonst tragen alle anderen Hunde ein Halsband!“) - Mein Hund trug Geschirr, weil wir gerade unterwegs waren, als er am Telefon sagte, ich kann direkt vorbeikommen- und natürlich wird mein Hund im Auto am Geschirr angeschnallt wird nicht am Halsband! Diese Erklärung, und das wir zuhause auch ein Halsband haben, wollte er aber gar nicht hören, ließ mich nicht zu Wort kommen und nahm das als ersten Anlass, das ich keine Ahnung hätte. Da er den Hund laut Telefonat ja erstmal nur anschauen wollte, ging ich nicht davon aus, dass es kein Problem sei dass er kein Halsband trägt. War es aber wohl.
Als er mir dann zeigen wollte, wie schnell er meinen Hund gefügig bekommt, war ich heilfroh dass dieser ein Geschirr trug - denn der Herr riss 3x so an der Leine, dass der Hund jaulend durch die Luft flog! Am Halsband wäre er wahrscheinlich tot gewesen. Ich ärgere mich so, dass ich nicht eingegriffen habe, aber der Mann hat es durch sein Machtgehabe vorher geschafft, dass ich mich nicht getraut habe, in dem Moment für meinen Hund einzustehen. Das ist mir erst hinterher aufgefallen und ich schäme mich nachträglich sehr dafür. Mein Spitz saß zitternd und völlig verstört neben ihm und hat mich hilflos angeschaut.
Als ich dann sagte, dass das ja aber am Halsband nicht gegangen wäre, meinte er „Oh doch, und wie! Glauben sie mir, am Halsband wäre der direkt nach dem ersten Mal ganz folgsam gewesen!“
Das ist nicht die Art, wie ich mit meinem Hund umgehen möchte. Es geht auch anders.